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Channel: Bayerische Voralpen – alpinfieber
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Blankenstein, 1768 m – Marihuanabaum V+

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Seit über 10 Jahren bin ich nun in dem Gebiet um den Blankenstein herum unterwegs und die für Voralpen-Verhältnisse riesige ca. 300 Meter hohe Nordwand hat dabei immer einen besonderen Anreiz auf mich ausgeübt. In den letzten 3 Jahren versuchten mein Seilpartner und ich vergeblich einen Durchstieg der Wand. Entweder es lag noch Schnee, regnete ohne Ende oder andere Widrigkeiten standen zwischen uns und dem Gipfelkreuz.

Mittlerweile hatten wir schon einiges über die Route Marihuanabaum gehört und dabei einige nicht allzu positive Statements bekommen. Ewig naß, unlohnend, rutschig auf den Gradbändern, eben ein richtiges Nordwandgesicht. Bei einer Route im V. Grad in einer Nordwand kann man aber auch selten etwas anderes erwarten und so machten wir uns dran Erfahrungen in dieser bekannten plattigen Route zumachen.

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Die ersten zwei Seillängen befinden sich auf der markanten Platte leicht links unterhalb des Gipfelkreuzes. Das eindrucksvolle Rißsystem mit seinen vielen Verzweigungen und seiner Erscheinung der eines Baums gleichend, war wahrscheinlich ein Grund für die Namensgebung dieser Route. Die komplette Route wurde vor Jahren saniert und mit Bohrhaken versichert. Nichtdestotrotz sind ein paar Schlingen und Friends hilfreich, auch ist die Wegfindung nicht immer einfach, aber wie gesagt hier befindet man sich im Alpinen Bereich in einer Nordwand, die wie die meisten nicht immer freundlich ist.

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Zurück zu den 9. Seillängen der Route – nach den fünf Seillängen im V. Grad, teils über Grasbänder und im Zickzack, gelangten wir auf Höhe des 3. Ostgrats in eine Scharte (siehe Photo). Bis hierhin brauchten wir 3 Stunden, keine Glanzleistung aber im Bereich des Vertretbaren. Der Routenverlauf folgt dem Grat rechts davon, welcher auch gebohrt ist. Gut gemeinter Rat von unserer Seite aus, auf keinen Fall diesen Weg nehmen! Brüchiges Gelände, teilweise auf Gras kletternd und durch bzw. über Latschen nur um letzt endlich den Gipfel 5 Meter entfernt zu stehen, aber noch einmal 20 Meter abzuseilen zu müssen, eindeutig zum kotzen!

Schließlich erreichten wir dann nach 6 Stunden den Gipfel des 1768 Meter hohen Blankensteins, eine Stunde vor der Dämmerung. Ruhig und allein genoßen wir die letzten warmen Strahlen des Herbstes, auch auf dem Rißerkogel war niemand mehr zu sehen.

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Am nächsten Tag ging es zum entspannten Klettern am Schreistein. Seit ca. einem Monat gibt es unterhalb der Route Graupelschauer auch ein Wand-/Tourenbuch mit Topo. Mit dabei in den Rißen des Kalkgesteins die GORE-TEX® Active-Shell Jacke, ausführlichen Testbericht gibt es Mitte Oktober.

Topo

Out of Rosenheim – Klettern und Bouldern in den Bayerischen Voralpen (S. 58, 59)

Bayerische Voralpen – Klettern von Benediktenwand bis Kampenwand (S. 202, 203)

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